Odd Logic – Last Watch Of The Nightingale

Odd Logic – Last Watch Of The Nightingale (unsigned/JFK, 28.09.19(68:01, CD, digital, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2020)
Odd Logic ist eine US-amerikanische Band, die 2003 gegründet wurde und zunächst als Trio antrat, doch schon das 2004 erschienene Debütalbum „Parallax Panorama“ war schließlich ein Ein-Mann-Projekt des Multiinstrumentalisten Sean Thompson geworden. Und in dieser Form entstanden auch die nachfolgenden Alben, wobei sich der Protagonist auf Konzeptalben stürzte, die sich musikalisch im Prog-Metal Bereich bewegten. Er spielte alle Instrumente auch auf den darauffolgenden Alben selbst ein, allerdings wurden beispielsweise für die beiden „Legends Of Monta“-Alben diverse Gastsänger verpflichtet, was in der Konzeption eine gewisse Ähnlichkeit zu den Werken von Ayreon aufweist. Erst auf dem 2017er Album ”Effigy” entschloss sich Thompson, sein Projekt auf Bandformat zu erweitern, um so auch live auftreten zu können.

Nun liegt mit „Last Watch Of The Nightingale” das mittlerweile achte Album von Odd Logic vor, diesmal auf ein Duo reduziert, ohne dabei aber von ihrem wuchtigen Sound einzubüßen.

Sean Thompson – guitars / bass / keyboards / vocals
Pete Hanson – drums / vocals

Das Album besteht aus acht Songs, die meisten davon im 6-8 Minuten Bereich. Zum Abschluss gibt es dann mit ‚Boundary Vision‘ einen 23-minütigen Longtrack. Basierend auf Tagebüchern der Protagonisten wird hier die Geschichte des Kapitäns eines Handelsschiffs namens Nightingale erzählt. Dieser heißt Jengu und sticht zum letzten Mal mit seinem Schiff in See. Seine Frau Anlia hat ihm als Glücksbringer einen Vogel geschenkt (natürlich eine Nachtigall), der auf jeder Reise in seinem Käfig dabei ist. Es kommt aber dann, wie es im Drama kommen muss: man gerät in einen schweren Sturm und am Ende lässt Jengu den Vogel fliegen, der dann letztendlich den Weg zurück zu Anlia findet, die damit ahnt, was passiert ist. Aufgrund der gefundenen Tagebücher ist es dann möglich, den Ablauf der Geschichte nachzuerzählen.

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In erster Linie beeindruckt Thompson als Gitarrist, doch auch als Keyboarder gibt er eine gute Figur ab – und last but not least ist er stimmlich absolut überzeugend unterwegs, da erinnert er gelegentlich an Dream Theater und auch mal an Enchant. Auch Growls gehören (glücklicherweise selten) zum Programm. Sicherlich war es eine gute Idee, nicht mit programmiertem Rhythmus zu arbeiten, sondern mit Hanson einen kompetenten Schlagzeuger zu engagieren, der mit seinem teils wuseligen Spiel der Musik von Thompson noch den richtigen rhythmischen Unterbau verpasst. Kein Wunder also, dass ein insgesamt stimmiges Werk dabei herausgekommen ist, das sicherlich das Potenzial hat, Genre-Fans begeistern zu können.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)

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Abbildungen: Odd Logic