Sophie Tassignon – Mysteries Unfold

Sophie Tassignon – Mysteries Unfold (RareNoise 2020)(36:54, CD, digital, RareNoiseRecords, 2020)
Der Name Sophie Tassignon taucht zum ersten Mal auf diesen Seiten auf, was allerdings wahrlich nicht daran liegt, dass sie gerade ihr Debütalbum veröffentlicht hat. Im Gegenteil, schaut man sich ihre Homepage an, wird man schnell erkennen, auf wieviele Projekte die in Berlin lebende Belgierin bereits zurückblicken kann. Sie hat im Avantgarde-Jazz Genre ebenso gearbeitet wie im Zusammenhang mit Theateraufführungen oder aber auch im Bereich der elektroakustischen Musik. Das Debütalbum „Moon Talk“ führt zurück bis ins Jahr 2006. In der Zwischenzeit hat sie acht CDs auf den Markt gebracht, u.a mit den Projekten Charlotte & Mr. Stone, Azolia (mit Susanne Folk) und Zoshia.

Was dieses Album besonders macht: es geht hier fast ausschließlich um die menschliche Stimme. Keinerlei Begleitband und der Hinweis, dass die Protagonistin auch für Electronics zuständig ist, ist eher irreführend, denn dies wird sehr sparsam eingesetzt. Dieses Album bietet vor allem eines: A Cappella Musik!

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“Mysteries Unfold” enthält acht Songs, davon vier Eigenkompositionen und vier Coverversionen, wobei ‚Jolene‘ (Dolly Parton) wohl das bekannteste Stück sein dürfte. Die Künstlerin überzeugt durch ihre wandlungsfähige Stimme. Eingangs erinnert es den Rezensenten bisweilen an Judie Tzuke, doch das ist nur eine Facette. Auf das bekannte ‚Jolene‘ folgt beispielsweise eine Nummer im Stil der Comedian Harmonists. Eine sehr schöne Nummer ist auch ‚Witches‘, das im Original von der kanadischen Folk-Rock-Legende Cowboy Junkies stammt. Da Frau Tassignon mehrsprachig unterwegs ist (sechs Sprachen insgesamt), verwundert es nicht, dass mit ‚La Nuit‘ auch ein französischer Titel dabei ist. ‚Cum Dederit‘ ist eine weitere Interpretation der Protagonistin, das Original stammt von Antonio Vivaldi.

Manches hat einen leicht jazzigen Touch, ist auch mal experimenteller Natur. Aus Rezensentensicht ist ein reines Vokal-Album auf Dauer schon starker Tobak und kaum geeignet, immer und immer wieder gehört zu werden. Andererseits darf der Künstlerin attestiert werden, dass sie einfallsreich zu Werke geht und mit einer schönen Stimme glänzt, was dann auch entscheidend in die nicht gerade leicht fallende Punktewertung einfließt.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 12)

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Abbildungen: Sophie Tassignon / Rare Noise Records