Burkard Schmidl – Klanguhr (Die Olearius Symphonie)

(57:45, CD, digital, Fine Media, 2010)
Auf der Homepage des Künstlers fallen zunächst die Begriffe Komposition, Klangkunst, Produktion, Sound Design. Gerade der Begriff „Klang“ spielt bei dem gebürtigen Würzburger eine wesentliche Rolle. So gibt es von ihm diverse Veröffentlichungen unter dem Schlagwort „Klanggarten“ ebenso wie „Klangallee“. Und damit liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Elektronische Musik handeln könnte. Damit liegt man auch richtig, doch seine Ursprünge liegen durchaus in ganz anderen Bereichen, so unter anderem in Klassik und Jazz. In den frühen Siebzigern war er beispielsweise mit der Band Missus Beastly im Bereich Jazzrock und Krautrock aktiv. Später sammelte er musikalische Erfahrungen im Bereich World Music/Ethno mit der Band Dissidenten (auf deren Wikipedia-Seite er allerdings ungenannt bleibt). Es folgten diverse anders gelagerte Projekte, bis er schließlich auch den EM-Bereich für sich entdeckte. Mittlerweile hat er sich einen Namen als Klangbastler gemacht, seine Arbeiten wurden beispielsweise bei Landesgartenschau-Veranstaltungen vorgestellt.

Das 2010er Album „Klanguhr“ mit dem Untertitel „Die Olearius Symphonie“ besteht aus 15 Kompositionen, meist im Bereich von drei bis fünf Minuten angesiedelt. Dies ist nur ein Auszug aus dem Werk, das für die Landesgartenschau in Aschersleben 2010 entstand. Denn dort wird seine Musik über den ganzen Tag verteilt gespielt. Aus zwölf mehr oder weniger kreisförmig angeordneten Lautsprechern erklingt Schmidls Symphonie, wobei die Musik leise und ruhig beginnt, die Klänge sich dann mit aufsteigender Sonne verdichten und am frühen Nachmittag der Höhepunkt erreicht wird.

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Das Projekt erinnert an den geistigen Vater der Gartenschau, Adam Ölschläger, der sich in Olearius umbenannte, was auch den Untertitel des Albums erklärt. Dieser begab sich seinerzeit viel auf Reisen, unter anderem nach Persien, was den Musiker zu dem vorliegenden Werk inspirierte. Olearius Motto lautete: „Der Ferne verbunden“.

Die instrumentale Musik von Burkard Schmidls passt nur teilweise in das Muster typischer elektronischer Musik, denn er bringt viele weitere Elemente ein. Das wird sicherlich auch an seiner musikalischen Vergangenheit liegen, denn World-Music-Elemente sind ebenso zu hören wie auch leicht jazzige Passagen. Wunderbar zum Beispiel ‚Same Sun…‘ mit feinem Klavierspiel. Für Abwechslungsreichtum ist somit gesorgt, und zudem kommt dem Album zu Gute, dass Schmidl auch ein Händchen für schöne Melodien hat.
Bewertung: 11/15 Punkten

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