Wojciech Ciuraj – Iskry w Popiele

(44:35, CD, Eigenproduktion, 2019)
Dem Kenner der polnischen Szene ist Wojciech Ciuraj als Kopf der Band Walfad bekannt. Zur Wiederholung – weil es so schön ist: Walfad steht für „We are looking for a drummer“. Der vielseitige junge Musiker hat sich auch abseits seiner Stammband betätigt und schon ein Soloalbum herausgebracht, das ebenfalls bereits besprochen wurde. Im Unterschied zur Bandarbeit drückte er sich hier in seiner Muttersprache aus und war durch Benutzung einer breiteren Instrumentenpalette noch etwas emotionaler unterwegs.

Gleiches gilt für das Nachfolge-Solowerk „Iskry w Popiele“, das als Konzeptalbum angelegt wurde. Mangels Polnisch-Kenntnissen kann der Rezensent nicht viel zu diesem Konzept sagen, die zahlreichen Bilder von Kriegsteilnehmern lassen den Hintergrund aber erahnen.

An den zehn Songs, allesamt in Muttersprache präsentiert, waren beteiligt:

Wojciech Ciuraj – vocal / guitar
Pawel Kukla – keyboards
Klaudia Wachtarczyk – bass
Dawid Klimuszko – drums
Józef Skrzek – minimoog synthesizer
Jan Mitoraj – solo guitar / acoustic guitar
Piotr Rachwal – violin
Elżbieta Szczyrba – cello
Marian Dziędziel – words.

Irgendwo zwischen modernem Progressive Rock, Alternative und Singer-/Songwriter angesiedelt, bietet dieses Werk sehr viel Emotionen und Atmosphäre. An den polnischen Gesang muss man sich möglicherweise erst noch gewöhnen, aber hier wird ein in sich stimmiges Gesamtbild geliefert mit zehn interessanten, intensiven Songs. Bei einigen Übergängen kommt übrigens ein Erzähler zum Einsatz.

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Dass hier ein ordentlicher Schuss Melancholie hinzukommt, mag am vermehrten Einsatz von Streichern liegen – auch dies ist ein Unterschied zu den Arbeiten des jungen Polen in seiner Band Walfad. Auch der Prog-Faktor kommt nicht zu kurz, man beachte beispielsweise das wunderbare Gitarrensolo auf dem Titelsong, gefolgt von einem Synthesizer-Solo von SBB-Legende Jozef Skrzek.
Bewertung: 11/15 Punkten

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