AEIOU – Loving Cup

(39:42, 1 CD, Robotpet, 2019)
Dass der Blick über den progressiven Tellerrand ein durchaus lohnender sein kann, beweisen AEIOU mit ihrem neuen Album “Loving Cup”. Die aus der Schweiz stammende Band spricht selbst von “Qualitäts-Pop”, tatsächlich bekommt der Hörer sogar noch einiges mehr geboten. Mit ‘Rosemary’ starten AEIOU mit verträumten sommerlichen Klängen in eine charmante und locker flockige Popwelt, ohne dabei aber belanglos oder anbiedernd zu klingen. Erinnerungen an die ebenfalls mit schweizerischen Wurzeln versehene Band BOY werden wach. Sängerin Karin Ospelt klingt jedenfalls den beiden Damen von BOY zum Verwechseln ähnlich.

Ein bisschen auf die falsche Fährte führt uns dann der Titeltrack ‘Loving Cup’, der gerne als charmante Hommage an den Jahre Synthie-Pop der 80er verstanden werden darf. Das steht aber nicht unbedingt exemplarisch für die restlichen und sehr elektronisch angehauchten Songs des Albums. Das leicht entrückte ‘Silicon’ zum Beispiel, oder auch das rhythmisch verschrobene ‘Quicker’ vermischen elektronische Musik mit poppigen Elementen und entführen den Zuhörer damit komplett aus der Komfortzone.

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Ein weiteres kleines Highlight ist ohne Zweifel ‘Flower in Me’, der bezaubernde Gesang von Frau Ospelt schwebt über den leicht melancholischen aber stets hoffnungsfrohen Klangwelten. Nahtlos daran schließen sich das verträumte ‘Cyan’ (Imogen Heap lässt freundlichst grüßen) und das fast schon meditative ‘Moon in Blood’ an. Ganz klar hat das Album genau hier seine Höhepunkte in der Mitte seiner angenehm kurzen Spieldauer, denn mit den abschliessenden drei Songs bewegen sich AEIOU wieder eher in die poppigere Ecke. Aber auch diese Titel biedern sich dem Zuhörer nicht an, sondern haben jeder für sich eine eigenständige Idee und können wie im Fall von ‘Mating Call’ sogar echte Ohrwürmer verursachen. Nur das abschliessende ‘Jig is Up’ fällt mit seinen funkigen Einflüssen ein wenig aus dem Gesamtrahmen.

Mit “Loving Cup” ist AEIOU ein verträumtes, manchmal leicht entrücktes, bezauberndes, melodiöses, poppiges, und einfach charmantes kleines Kunstwerk gelungen. Bleibt zu hoffen, dass die Band damit auch das verdiente Publikum erreicht.
Bewertung: 12/15 poppig verträumten Punkten (HK 12, KR 11)

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