Wolmari – Wolmari

(46:02, CD, Presence Records/Running Moose, 2019)
Es liest sich ja gleich irgendwie lustig, Songs heißen hier beispielsweise ‘Jään Tähän’, die Rede ist also ganz offensichtlich von einer finnischen Band. Nicht nur das, es wird den Songtiteln entsprechend auch in der Muttersprache gesungen, mag also für viele erst einmal ungewohnt klingen. Bei Wolmari handelt es sich um ein Trio, alle drei Musiker bedienen (unter anderem) Keyboards. Doch es handelt sich keineswegs um eine reine Tastenorgie, sondern eher um traditionelle finnische Retroprog-Musik, bei deren Entstehung einige Gäste aushelfen.

Das Trio besteht aus:
Petri „Lemmy“ Lindström – bass / keyboards
Matti Kervinen – keyboards / vocals / acoustic guitar
Pasi Koivu – keyboards.

Hinzu kommen:
Samu Wuori – electric guitar
Timo Rautiainen – vocals
Hannu Leidén – vocals
Anssi Nykänen – drums / percussion
Esa Kotilainen – accordion
Sonja Tiiro – alto saxophone
Anu Wuori – backing vocals
Teijo Tikkanen – keyboards.

Finnland-Prog Erprobte dürften ein paar Namen aus dieser Auflistung bekannt sein, und damit ist nicht “Lemmy” gemeint. So steckt beispielsweise Matti Kervinen nicht nur hinter Presence Records und Running Moose, er war auch an der seinerzeit in der Retroszene angesagten Band Kataya beteiligt. Keyboarder Esa Kotilainen wiederum hat schon mit diversen Solo-Veröffentlichungen auf sich aufmerksam gemacht und war Mitglied der legendären Wigwam. Lindström (auch Progeland) und Koivu wiederum haben schon bei Corvus Stone zusammen gespielt.

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Auf den kurzen, unspektakulären Opener ‘Wolmari I’ folgt gleich das Highlight des Albums, der mit elfeinhalb Minuten Spielzeit längste Song des Albums, ‘Sarastus’. Hier wird dann auch mustergültig deutlich, was man von Wolmari erwarten darf. Das ist nämlich feiner, melodischer Symphonic Prog, bei dem logischerweise die Tasteninstrumente eine bedeutende Rolle spielen. Aber es ist eben nicht darauf beschränkt, so liefert beispielsweise Samu Wuori gegen Ende des Songs ein tolles Solo auf der E-Gitarre ab. Folkiges bzw. Traditionelles fließt ebenfalls in ihre Musik ein, und es kann sogar einmal sperrig werden. So gehört das abwechslungsreiche ‘Syvä jää’ ebenfalls zu den Höhepunkten des Debütalbums der Finnen. Hier sorgt das Saxophon für jazzige Ausflüge, während das Akkordion folkige Atmosphäre einbringt. Ein tolles Instrumental! Und auch das darauffolgende, ebenfalls über sechs Minuten lange ‘Syks’ ist sehr gelungen mit Mellotronbegleitung und leidenschaftlichem Gesang von Hannu. ‘Onkapann’ ist dann tatsächlich mal ein Song, den man angesichts der Stammbesetzung erwarten würde, nämlich eine reine Keyboardnummer aus der Feder von Pasi Koivu. Gefolgt von einem Song, bei dem der Refrain gut ins Ohr geht und einer weiteren Keyboard Nummer, diesmal aus der Feder Kervinens. Eine runde Sache aus dem Hause Running Moose, die demnächst auch als Vinyl-Version erhältlich sein wird.
Bewertung: 11/15 Punkten

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