Brighteye Brison – V – The Magicians Chronicles Part II

(66:53, CD, Digital, Bad Elephant Music, 2019)
“V”, im Untertitel als “The Magicians Chronicles Part II” tituliert, ist die konzeptionelle Fortsetzung des 2011er Albums “The Magicians Chronicles Part I“, dem fünften Album der schwedischen Band Brighteye Brison. Die Formation aus Stockholm steht personell in direkter Verbindung zu Änglågard, gehören doch Keyboarder Linus Kåse und Erik Hammarström auch zu deren aktuellem Line-up. Stilistisch geht es jedoch bei Brighteye Brison wesentlich geradliniger und sinfonischer zur Sache, so hinterließen ihre bisherige Alben eher einen soliden progressiven Eindruck. Die Band besteht derzeit aus Kristofer Eng Radjabi (Bass, Theremin, Gesang), Erik Hammarström (Schlagzeug), Johan Öijen (Gitarre), Per Hallman (Orgel, Mellotron, Clavinet, Synthesizer, Gesang) und Linus Kåse (Piano, Synthesizer, Saxophon, Gesang).

Auf den ersten Blick setzt man auf die genau richtigen Zutaten, denn gerade mal drei epische Longtracks tummeln sich auf dem aktuellen Longplayer. Dazu noch die direkte Änglågard-Beziehung, das Vertrauen auf mehrstimmige Gesangsharmonien, sowie eine epische stilistische Mixtur mit hohem Sinfonik- und Melodieanteil – da kann eigentlich nicht viel schief gehen. Doch nicht alles funktioniert auf diesem Album wie gewünscht. Die ausladenden Arrangements sind einfach nicht über die volle Lauflänge mit genügend packenden Ideen gefüllt, klingen mitunter zu austauschbar und beliebig. Zudem kommt die Symbiose aus Sinfonic / Retro Rock, AOR mit Prog-Einschlag vor allem auf den ersten beiden Titeln nicht so richtig in Fahrt. Dabei blitzt gerade in diversen Instrumentalpassagen das offensichtliche Potenzial auf.

V by Brighteye Brison

Dabei stimmt der grundsätzliche Ansatz, nämlich mit einer melodischen Herangehensweise die Kompositionen in ein weit gefasstes Klanggerüst zu packen. Erst im knapp 37-minütigen “The Magician Chronicles – Part II” lassen ausschweifende Instrumentalpassagen (mit jede Menge Synthieläufe und Mellotronparts), wie ebenso die innere Abwechslung erkennen, welche progressive Power doch in dieser Band steckt. Hier wird endlich das Versprechen eingelöst, das man aufgrund der Grundparameter erwarten durfte. Da die Kritiken über dieses Album bisweilen wesentlich euphorischer ausfallen, als an dieser Stelle, sollte sich jeder bei Bedarf sein eigenes Bild durch die entsprechenden Hörbeispiele davon machen.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 9, KS 9)

Surftipps zu Brighteye Brison:
Facebook
Twitter
Bandcamp
Spotify

Abbildungen: Brighteye Brison / Bad Elephant Music