Sulphur Aeon – The Scythe Of Cosmic Chaos

(51:26, CD, Vinyl, Digital, Van Records, 2018)
Cthulhu ist ein vor Millionen Jahren auf die Erde gekommenes Wesen von großer Macht, das durch einen Fluch in der versunkenen Stadt R’lyeh im Pazifischen Ozean in todesähnlichem Schlaf gefangen gehalten wird. Riesengroß, mit weiten Flügeln und dem Kopf eines Tintenfischs. Der Schöpfer dieses Wesens ist eigentlich H.P. Lovecraft, der mit seiner Kurzgeschichte “Call of Cthulhu” den gleichnamigen Mythos ins Leben rief. Der Kult um diesen Mythos und um Cthulhu im Speziellen ist besonders bei Seefahrern weit verbreitet und im Grunde Kernthema bei Sulphur Aeon. Also: Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

Mit dem Opener ‘Cult of Starry Wisdom’ gleitet man hinab auf den kalten, düsteren Meeresgrund. Die gewohnt majestätisch-faszinierende Atmosphäre, die diese Band erzeugt, nimmt einen unmittelbar gefangen. Sulphur Aeon führen auch auf “The Scythe of Cosmic Chaos” ihren unverwechselbaren Stil fort. Eine fantastische Gitarrenarbeit liefert rasende Riffs und glasklare, hochmelodische Soli zum Niederknien, wie zum Beispiel auf dem beschwörenden, post-rockigen ‘The Oneironaut/Haunting Visions the Starlit Chambers of Seven Gates’. Pfeilschnelles, taktgenaues Drumming fräst sich in die Magengrube, eine druckvolle, übermächtige Soundwelle reißt alles mit sich ins kalte, dunkle Nass.
Über allem herrscht die herausragende Leistung von Sänger M., der mit starken Growls, energischem Fauchen und (erstmals) mit überraschend wohlklingendem, fast beschwörendem Klargesang überzeugt, wie auch der letzte Song auf diesem fulminanten Epos ‘Thou Shalt Not Speak His Name…’ deutlich beweist.

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Was die fünfköpfige Band aus Nordrhein-Westfalen hier erneut abliefert, ist Death Metal auf allerhöchstem Niveau. Technisch wie musikalisch. Als Vergleich, wenn man es denn überhaupt vergleichen will oder muss, würde ich alte Nile, natürlich Morbid Angel oder auch Behemoth heranziehen. Von der Intensität und der Atmosphäre her könnte man auch die ebenfalls hochklassigen Necros Christos aus Berlin gegenüber stellen.

Aber wie schon geschrieben: Gefühlt ist diese faszinierende, mitreißende Atmosphäre, die diese Band hier bereits zum dritten Mal erschafft, kaum zu toppen. Ein gefährlicher Strudel aus Raserei und Melodien.
Bewertung: 13/15 Punkten (MBü 13, KR 12)

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