Helheim – Rignir

Helheim - Rignir (Dark Essence Records/Soulfood, 2019)(54:30, Vinyl, CD, Digital, Dark Essence Records/Soulfood, 2019)
Die Wikinger segeln wieder, um sich mordend und brandschatzend über friedliche Enklaven zu ergießen. Und das schon zum zehnten Mal. Womit man das zu Erwartende schon irgendwie erwartet und sich diesem Schicksal ergibt. Aber das ist letztendlich vollkommen freiwillig. Mithin haben sich, vergleicht man „Rignir“ mit den Brutalitäten der Anfangstage, die Ausschweifungen ein wenig gezügelt, kommen nicht mehr ganz so blutdürstend und zerstörerisch daher.

Im Siebenminutentakt (der Großteil der neuen Helheim-Songs verfügt über semi-epische Ausmaße) flaniert die Band von Ober-Wikinger V’gandr in hin und wieder anmutig erscheinenden Klangfjorden, die mal dem Neofolk (‚Rignir‘), mal dem Artrock (‚Hagl‘, dessen Intro, wenn man es so will, floydige Eigenschaften offeriert) liebäugeln, das heißt, immer ganz großes Kino sind. Die brutalen Growls, die sonst die Szenerien bestimmen, wurden auf homöopathische Mengen reduziert (‚Kaldr‘). Mit sphärischen Soundexkursionen machen Helheim hin und wieder auf (frühe) Anathema, womit man nun seine Eroberungen nicht nur auf metallisch strukturierte Ansiedlungen ausgeweitet hat.
Bewertung: 9/15 Punkten (CA 9, KR 8)

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