Baba Yoga – L’Uomo Progressivo

(52:57, CD, AMS Records, 2018)
Kein Schreibfehler – diese italienische Band nennt sich in der Tat Baba Yoga (und nicht Baba Yaga). Wobei Band trifft es wohl auch nicht so ganz, denn es dürfte sich eher um ein Projekt des Duos Salvatore und Cherni handeln, die die einzigen Konstanten auf den zwölf Titeln sind. Zwei alte Hasen, wie man an ihrer Historie sieht. Der eine (Salvatore) arbeitete in den 80ern und 90ern unter anderem mit der Jazzgröße Steve Lacy zusammen, der andere war rund 30 Jahre Keyboarder in Antonello Vendittis Band und machte in der Prog-Szene durch sein Mitwirken bei Goblin Rebirth auf sich aufmerksam. Schon die Auflistung des bedienten Instrumentariums lässt eine gewisse musikalische Vielfalt erahnen – und mit dieser Vermutung liegt man völlig richtig. Die beiden Hauptprotagonisten spielen:

Gianfranco Salvatore – synthesizers / oud / synthesized guitar solo / recorder / rap / electric guitar / bass / vocals / electric piano / piano / autoharp / choir / baroque colascione
Danilo Cherni – keyboards / piano / harpsichord / loops / sampled percussions / recorder / synthesizers / synthesized drums / harmony vocals / synthesized acoustic guitar solo / Hammond organ / electric piano / sampled voices.

Doch damit noch längst nicht genug, denn eine Vielzahl zum Teilrecht namhafter Kollegen bzw. Kolleginnen sorgen auf „L’Uomo Progressivo“ für den progressiven Faktor. Angesichts der Vorgeschichte kein Wunder, dass Goblin Kollegen mit von der Partie sind, aber auch andere italienische Szenegrößen sind vertreten wie Banco, Osanna, Raccomandata Ricevuta Ritorno, Saint Just oder Jumbo. Im Einzelnen sind dies:

Giacomo Anselmi – guitars
Fabio Pignatelli – bass
Vittorio Nocenzi – piano
Giovanni Di Caprio – classical guitar / acoustic guitar
Adriano Lo Giudice – bass
Lino Vairetti – main vocals
Luciano Regoli – main vocals
Alvaro Fella – main vocals
Peppe Servillo – vocals
Maria Pia De Vito – female vocals / vocal effects
Frank Corigliano – voice
Gianluca Capitani – drums
Maurizio Rizzuto – tambourine
Stefano Pogelli – oboe / hurdy gurdy / bagpipe / tin flute / recorders
Antonio Ancora – choir / backing vocals
Adriano Lo Giudice – bass
Derek Wilson – drums
Elisabetta Macchia – backing vocals
Antonella Macchia – backing vocals
Angela Albanese – backing vocals
Arnaldo Vacca – vocalese / percussions / loop machine / tambourine

Chamber Ensemble of Conservatorio Tito Schipa.

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Der Gesangsanteil ist recht hoch, alles wird in Muttersprache vorgetragen. Angesichts unterschiedlicher Sänger/Sängerinnen führt das im Zweifel natürlich dazu, dass nicht alles gleich gut gefällt. Doch auch der musikalische Ansatz ist beinahe von Song zu Song verschieden. Das Album ist ein wahres Füllhorn interessanter Ideen, und diese decken die unterschiedlichsten Bereiche ab. Das ist zwar symphonischer Italo-Retro Prog, aber ebenso sind Elemente von Jazz, World Music, Pop und Avantgarde vertreten. Ein überaus buntes Album, das zu Recht den Namen „progressiv“ trägt. Passend dazu übrigens auch das schöne Artwork von Vincenzo Faraldo.
Bewertung: 11/15 Punkten

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