Blank Manuskript – The Waiting Soldier

(39:30, CD, Eigenproduktion, 2015)
Besser spät als nie. Die Veröffentlichung dieses Albums liegt nun schon drei Jahre zurück, doch es lohnt sich bei dieser hochinteressanten Band auf jeden Fall, auf dieses Werk hinzuweisen. Es handelt sich dabei um ihr zweites Vollzeit-Album nach ihrem Debüt “Tales From An Island – Impressions From Rapa Nui” und der mittlerweile ausverkauften EP “A Profound Path”. Das Studio-Live Session Album ist hier bereits besprochen worden, und auch in diesem Falle schneidet die Band um Wallner und Wohlmuth – aus gutem Grund – in der Benotung recht gut ab.

An den knapp 40 Minuten Spielzeit sind recht viele Musiker beteiligt, wie nachfolgende Aufstellung belegt:

Dominik Wallner – Keyboards / Vocals
Alfons Wohlmuth – Electric Bass / Guitar / Vocals
Manuel Schönegger – Baritone Sax / Trombone / Flutes / Electric Guitar
Klaus Ackermann – Drums / Percussion
Jacob Aisleitner – Alto Sax
Peter Baxrainer – Electric Guitar
Georg Dürnberger – Vocals
Helüt Mulbacher – Electric Guitar
Cecilio Perera – Electric & Acoustic Guitars
David Saudek – French Horn / Trumpet / Vocals
Jakob Sigl – Cloud /Sound FX
Nora Sigl – Vocals.

Es geht gleich gut los, der Symphonic Prog Fan kommt angesichts des Tastengehalts und der gelegentlichen Pink Floyd Atmosphäre gleich auf seine Kosten. Doch Blank Manuskript, man darf sie wohl als Österreichs Aushängeschild in Sachen Prog bezeichnen, machen nun nicht im gleichen Stil weiter. Es zeigt sich im weiteren Verlauf, dass sie eher unberechenbar sind – und das ist gut so. Schon die zweite Nummer ‘Public Enemy’ zeigt mustergültig ihre Variabilität. Zunächst wiegt eine wunderbare akustische Gitarre in Sicherheit, doch bald schon kommen E-Gitarre und Keyboards hinzu, wobei das Clavinet im typischen Gentle Giant Stil eingesetzt wird.

Auch die nächsten beiden Songs zeigen durch ihre krassen Gegensätze, dass die Österreicher es nicht darauf anlegen, es dem Hörer möglichst leicht zu machen. Auf einen sehr ruhigen Titel mit Klavier, akustischer Gitarre und jugendlicher Stimme schließt sich eine Uptempo Nummer an, die direkt recht nervös und hektisch aus den Boxen kommt. Der Gesang ist hier opernhaft gehalten, das Saxophon sorgt für jazzige Einlage, die Rhythmusarbeit wird noch mit Glockenspiel verfeinert. Starker Tobak, nicht gerade leicht greifbar. Das klingt zwar gewöhnungsbedürftig, entwickelt nach einer Weile aber seinen ganz eigenen Charme.

Und so geht es weiter mit mal melodischen, symphonischen Songs, aber auch Ausflüge ins Avantgardistische wie am Ende des sehr kurzweiligen (aber ebenso kurzen) Albums. Ursprünglich war dieses Album nur auf Vinyl erhältlich, jetzt liegt auch eine CD Ausgabe im Digipak vor.

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Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei Blank Manuskript ist ihre Unberechenbarkeit. Klar klingt das ab und an stark nach Pink Floyd, aber sie haben ihren eigenen Sound entwickelt, den sie allerdings nicht totnudeln, sondern sich durch immer wieder neue Ideen, die dann auch mal genreübergreifend sind, neu definieren. Spannend!
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 12)

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