Viriditas – Red Mars

(61:56, CD, Eigenpressung /Just for Kicks, 2018)
Viriditas (vom lat. viridis = grün) bezeichnet eine Grundkraft, die der gesamten Natur, also Menschen, Tieren, Pflanzen und Mineralien innewohnen soll. Ob bei der Namensgebung der britischen Progressive Rockband Viriditas mit Sitz in Hampshire diese Erklärung zu Grunde lag, bleibt erst einmal offen. Eher scheint wahrscheinlich für die erst 2018 gegründete Band, dass sich der Name vom Science Fiction Autor Kim Stanley Robinson, der diesen Begriff in seinen Romanen verwendete, seinen Ursprung findet. Bis ihr Debütalbum „Red Mars“ im August des gleichen Jahres erschienen ist, bedurfte es keiner besonderen Wartezeit. Ihr Erstlingswerk bietet eine Reihe dynamischer, zum größten Teil aber auch sehr melodischer Songs. Ursprünglich als Sammlung instrumentaler Titel vorliegend, wurden die Songs von „Red Mars“ ergänzt und umgeschrieben und auf Basis des gleichnamigen Science-Fiction Romans des zuvor genannten Autors Kim Stanley Robinson mit Texten versehen.

Im Wesentlichen geht es in den Lyrics um die Darstellung eines fiktiven Zeitalters der Entdeckung und des Streits um den Planeten Mars mit all den Schattenseiten, die von einer menschlichen Kolonisation des Mars ausgehen können. Eingespielt hat Viriditas das Album in der folgenden Besetzung:

Jonathan Wills – Drums;
Mike Waters – Vocals;
Julie Kvaerndrup – Vocals on ‘Ares’, ‘Khalia’ & ‘We See Red’, Backing Vocals;
Tom Williams – Solo Guitar auf ‘Ares’, Guitars & Solo Guitar auf ‘The Killing’;
Hannah Bridge – Vocals on ‘The Killing’, Backing Vocals;
David Stanton – Guitars Tracks 2-6, Keyboards und Solo Guitar auf ‘We See Red’, Backing Vocals;
Mike Bridge – Bass, Keys, Guitars auf Tracks 1-3 & 7, Backing Vocals,
Narration auf ‘Red Mars’ von Don Moffit.

Der Musikstil der Briten basiert offensichtlich nicht auf den klassisch progressiven Merkmalen, wie man sie von den ewig Verdächtigen, wie z.B. Genesis, Pink Floyd und anderen gewohnt ist. Viriditas bewegt sich eher in Richtung Hard Rock mit einigen Anleihen aus dem Folk. Zumindest der 25 minütige Longtrack ‘We See Red’ vermittelt allein auf Grund seiner Länge einen ordentlichen progressiv Touch. Auf dem sieben Titel umfassenden Album wechseln die Stücke stetig von ruhigerem Fahrwasser in unruhigere Bereiche, unterstützt durch abwechselnd männlichen und weiblichen Gesang. Wer es etwas komplexer, progressiver mag, der wird diese Machart möglicherweise nicht unbedingt bevorzugen. Zum leidlichen Thema Gesang lässt sich sagen, dass der männliche Part ein ums andere mal etwas zu gewollt, wenn nicht sogar fast gequält erscheint. Hingegen passen sich die weiblichen Stimmen ganz gut in die gewählten Songstrukturen ein.

Für ein Debütalbum ist „Red Mars“ durchaus als gelungen zu bezeichnen. Allerdings dürfte für die Zukunft bei den Briten noch einige Luft nach oben sein, zumal in diesem Genre eine Menge Bands nach durchschlagendem Erfolg streben.
Bewertung: 8/15 Punkten

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