Orango – Evergreens

Orango - Evergreens (Division/Stickman, 2018)(37:52, CD, Divison Records/Stickman Records, 2018)
Orango ist eine kleine Insel vor der Küste des westafrikanischen Zwergstaates Guinea-Bissau, auf der sich bis heute eine weitgehend matriarchale Gesellschaftsordnung erhalten konnte. Orango ist aber auch eine norwegische Formation, die sehr amerikanischen Hard Rock im Südstaatenstil mit kurzweiligen Blues-Intermezzi kreuzt – Musik die kurz nach Zehn in verrauchten Billard-Spelunken einsetzt, um Stimmung und Bierkonsum nach oben zu treiben. Das Trio aus Oslo scheint in seiner Heimat mit dieser Rezeptur ziemlich erfolgreich zu sein, was kaum verwundern dürfte, ist man in Norwegen – oder viel mehr ganz Skandinavien – doch seit jeher den fett(ig)en Grooves amerikanischer Rock-Kombos wie Creedence Clearwater Revival, Lynyrd Skynyrd oder den Allman Brothers alles andere als abgeneigt. Und in der Tat: Davon führen Orango auf “Evergreens” ein ganzes Arsenal im Halfter.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Eine Sammlung von herausragenden Evergreens liegt hier zwar nicht vor, durchaus aber ein Beleg für die Songwriter-Qualitäten dieser Band. In den ersten zwanzig Minuten zeigen Stücke wie das treibende ‘Loco’ oder der beruhigte Blues-Säusler ‘Sunny Bay’, dass seit dem letztjährigen Album “The Mules Of Nana” eine nuancierte Weiterentwicklung stattgefunden hat, dank der mittlerweile sämtliche Instrumente in der Produktion auf Augenhöhe austariert sind.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Eindrücklichstes Zeugnis dieser Entwicklung ist der abschließende Titeltrack mit seinen stolzen 16 Minuten. Schimmernde Vocals, Hammond-Orgeln, elegische Flöten, ansteckende Gitarrenmotive – gebündelt in diesen ausufernden Strukturen glänzen Orango dann doch am meisten. Warum nicht mal Mut beweisen und die nächste Platte in vier Viertelstünder nach diesem Zuschnitt aufteilen? Hinreichendes Potenzial ist da.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 11, NS 9)

Surftipps zu Orango:
Facebook
Twitter
Bandcamp
YouTube
Spotify
Noisolution