Tusmørke – Fjernsyn I Farver

(43:59, CD, Karisma Records/Soulfood, 2018)
Tusmørke stammen zwar mal nicht aus Bergen, aber immerhin aus Norwegen – Skien, um genau zu sein, der Hauptstadt von Telemark. Da fällt sofort ein Skispringender Musiker einer norwegischen Band ein, doch das betraf nicht Tusmørke. Auch sie stellen einen recht eigenen Sound vor, bei dem der Gesang in Muttersprache ein wesentliches Merkmal ist. Man bewegt sich in einem Folk-beeinflussten Psychedelic-Symphonic-Kosmos, in dem eine ganz eigene Note eingebracht wird.

Dabei haben die Musiker zumindest teilweise eindeutigen Retroprog-Background, denn die Mitglieder arbeit(et)en unter anderem in Bands wie Wobbler, Jørdsjø oder Alwanzatar.

Doch so leicht machen sie uns die Zuordnung nicht, wie die folgenden Alias-Namen zeigen:

Benediktator – bass / vocals / glockenspiel / percussion
Krizla – flute / vocals / electronics / percussion
The Phenomenon Marxo Solinas – mini moog model D / Korg CX3 / William de Blaise harpsichord / Steinway & Sons grand piano / Hohner clavinet D6 / Mellotron M400 / Hammond C3 / Wurlitzer 200 / Solina string ensemble
HlewagastiR – drums / percussion.

Gitarren kommen hier also nicht vor, doch das heißt nicht automatisch, dass hier das beachtliche Tastenarsenal automatisch das alleinige Sagen hat und das Gesamtklangbild zu 95% definiert. Nein, so ist ihre Musik nicht aufgebaut. Natürlich sind die Tasten sehr präsent, aber nicht übermäßig in den Vordergrund gestellt. So darf beispielsweise die Flöte immer wieder mal eine wesentliche Rolle übernehmen. Die Gesänge, auch wenn sie durch die norwegische Sprache recht ungewohnt klingen, besitzen durchaus auch mal Wiedererkennungswert. Dabei geht es manchmal gar fast in Richtung Trinklied, wie beispielsweise im Opener, dem Titelsong des Albums. Manchmal kann alles doch ganz einfach sein, denn ‚Fjernsyn i Farver‘ heißt doch tatsächlich Farbfernsehen. Jedenfalls gleich zum Auftakt ein guter Stimmungsmacher.

Und so geht es dann auch weiter. Hoher Gesangsanteil, psychedelische Einlagen ebenso wie Retroprog Arrangements, die auf einer knappen Dreiviertelstunde gute Unterhaltung bieten.
Bewertung: 10/15 Punkten (GH 11, JM 10, KR 10)

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