VUG – s/t

(34:20, CD, Noisolution/Soulfood, 2018)
Die Messlatte für “s/t” scheint laut bereits länger vorliegendem “Waschzettel” (Label-Info) hoch zu liegen – danach sind VUG wohl wiederholt als “Next Big Thing” angepriesen worden. Als Live-Band seien die befreundeten Musiker schon lange aktiv, doch bis zum Erscheinen des Debütalbums hat es noch bis zum 13.04.2018 gedauert.

Warum so lange? Und: Lohnt sich die Warterei oder ist das alles nur heiße Luft, und die Kritiker ziehen sich enttäuscht zurück?

1.: Die Band brauchte so lange, weil a) am Schlagzeug Nick DiSalvo sitzt, der sonst als Frontmann und Gitarrist von Elder genug zu tun hat und b) die Aufnahmen für das vorliegende Debüt bereits Ende 2016 in Berlin gemacht wurden, die Bänder aber ein Jahr lang auf Mixing und Mastering in Chicago warten mussten. Na, hoffentlich passiert das anderen Bands nicht auch.

2: Das Album präsentiert schweren dunklen Hard-Rock mit Metal- und Blues-Einflüssen. Diesmal wird auf die Nennung von Vorbildern verzichtet, doch trotzdem werden metaphorisch Anleihen beschrieben, die durchaus alle zutreffen: “70er Jahre Blumenkinder” treffen auf “breitbeinig, […] ruppig”, “skandinavische Bands” auf “Motorcity Detroit” und “Seattle der 90er Jahre”. Zu schön die nicht namentlich genannten Vergleiche, um sie hier nicht zu zitieren.

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Also, ja: Man hört genau das beschriebene und weiß, woher die Jungs ihre Inspiration nehmen. Dabei gibt es keine wilde Stilmischung, sondern schweren, schleppenden Heavy Sound, der gefällt. Der Bandname wurde übrigens von Atomic Roosters gleichnamigem Song entnommen und bedeutet in etwa: ein Hohlraum im Gestein, gefüllt mit Kristallansammlungen. Die Nähe zum beliebtesten Schimpfwort der Welt fällt natürlich auch auf. Und auch hier muss einfach noch einmal zitiert werden, wenn die Hoffnung auf den Durchbruch der Band mit der Frage beschrieben wird, “ob die Kristalle aus dem Stein hervorbrechen und ihr faszinierendes Farbspiel zeigen können”.

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Also: der Waschzettel wirkt ein wenig aufgeblasen. Legen wir ihn beiseite. Die Musik ist nämlich bodenständig und gut. Roh, rockig, düster. Wird sich gut einreihen können in eben jene weiter oben so beredt nicht genannten Bands und kann durchaus mithalten und einen eigenen Platz zwischen ihnen finden. Wir sind gespannt auf mehr. Und da darf man doch noch einmal den Waschzettel zur Hand nehmen: “Wenn die nächsten Aufnahmen nicht wieder monatelang in Studios auf den Mix warten, kann man von VUG hoffentlich noch einiges erwarten.” Das stimmt.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 10, PR 11)

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