Orpheus Nine – Transcendental Circus

(75:06, CD, Prog Cabin/Just For Kicks, 2017)
Aufgemerkt – hier geht eine sehr talentierte Band aus den USA an den Start, die bisher noch nicht über den Bekanntheitsgrad verfügt, den sie eigentlich verdient hätte. Wer sich für eine Mischung aus Symphonic Prog- und NeoProg-Elementen interessiert, sollte sich definitiv mit ihnen auseinandersetzen.

Wer steckt nun hinter dem Namen Orpheus Nine? Ausgangspunkt war ein Soloprojekt des Keyboarders Jason Kresge, aus dem sich schließlich ein fixes Line-Up in Quartett-Größe entwickelte. Am vorliegenden Album waren beteiligt:

Jason Kresge – keyboards / lead vocals
Matt Ullestad – guitars
Tony Renda – bass / vocals
Mark DeGregory – drums / vocals.

Gerade beim Debütalbum achtet man doch wahrscheinlich darauf, wie man sich präsentiert. Die Vier zeigen sich auf Photos im Inlet in verschiedenen Band-T-Shirts. Da sieht man Yes, Zappa, Bowie – das kann man vielleicht schon als Aussage sehen, wer hier als Inspirationsquelle dient. Yes lässt sich gelegentlich tatsächlich heraushören, an einigen anderen Stellen klingen sie wie eine typische britische NeoProg-Band.

Der kurze Opener ‘Of Zygotes And Grace Notes’ startet gleich mit feinstem Klavierspiel, das lässt sofort aufhorchen. Schnell wird klar, dass speziell hinsichtlich der Keyboardarbeit die Neo-Prog-Fraktion sich angesprochen fühlen dürfte. Die Gitarre bringt sich hin und wieder auch mal recht zackig ein, ohne jedoch ins Metal-Genre abzudriften. Auch wenn manche Kompositionen einen gewissen AOR-Anstrich aufweisen, ist dieser transzendentale Zirkus doch eine recht proggige Angelegenheit.

Das Kernstück des Albums ist der 21 ½-minütige Titelsong, der in sechs Sektionen aufgeteilt ist, von denen der größte Teil – im Gegensatz zu den vorangegangenen Stücken – rein instrumental gehalten ist. Abwechslungsreiche Arrangements sorgen dafür, dass hier keine Langeweile aufkommt. Im Gegenteil, der Retrofan wird hier bestens unterhalten, wobei gerade die Tasten für einzelne Glanzlichter sorgen. Das gilt beispielsweise auch für den abschließenden, knapp elfminütigen Titel ‚The Fall Of The House Of Keys‘, wo Kresge ordentlich loslegt – tolle Nummer.

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Vielversprechendes Debüt, da ist für die Zukunft wohl noch einiges zu erwarten.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 10)

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