Nem-Q – Fault Lines

(20:55, 26:00, 2CD, RVP, 2017)
Nem-Q sind eine niederländische Progressive-Metal-Band, die seit 2004 existiert. Auf ihrer aktuellen Veröffentlichung “Fault Lines” haben sie zwei EPs zu einem Album verknüpft. Dahinter steckt ein Konzept, dass sich auch im Artwork wiederspiegelt: der ewige Konflikt zwischen Kopf und Herz. Auf wen soll man in welchen Situationen eher hören? Auf den kühlen Kopf, oder auf das impulsive Herz? Ein Gefühl, das wohl die meisten von uns kennen.

Die erste EP heißt “Subduction Zone”, die zweite “Terranes”. Wir hören fünf Musiker: Paul Sieben an Gesang und Gitarre, Mark Reijven an der Gitarre, Maarten Meeuws am Bass, Dennis Renders an den Keyboards und Twan Bakker an Schlagzeug und Percussion. “Subduction Zone” ist, zumindest laut Cover-Artwork, der Kopfteil des Konzepts. ‘Inner Struggle’ beginnt heftig und hart, es wird vom “state of a troubled mind” gesungen. Musikalisch ist das Chaos im Kopf top umgesetzt – wir bekommen Progmetal par excellence um die Ohren gehauen.

Dominante Gitarren, Klavier und Keyboards, deren Klangteppiche die Songs erst richtig gemütlich machen, und eine gute Rhythmusgruppe. Dazu Pauls bestens passende Stimme und Gesang. Etwas theatralisch, irgendwie typisch progmetallisch. Laute Passagen wechseln sich mit zurückgenommenen ab. ‘Shooting Stars’ beginnt mit akustischer Gitarre und Klavier und bietet einen schönen, progressiv angehauchten Kontrast zum Metalbrett davor und zur Metal-Ballade ‘Vanity’, die danach kommt. Gleiches gilt für den Closer ‘Desaturate’, eine ruhige, instrumentale Gitarrennummer. Nem-Q können beides: laut und leise, heavy und ruhig. Sie machen in beidem eine gute Figur, dem Rezensenten gefallen die entspannten Stücke sogar besser.

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Zeit für Scheibe zwei: Der Herzteil heißt “Terranes”; ‘Perpetual Motion’ führt uns mit unheimlichen Keyboardtönen hinein und wird dann zu einem richtig progressiven Track mit krummen Takten. Auch das können die Jungs, wie sie hier eindrucksvoll beweisen. Die zweite Seite bleibt progressiver – der harte Kopf und das progressive Herz? Man muss leider auch sagen, dass der Rest des Albums dann etwas eintöniger daherkommt. Zwar halten die Niederländer das durchaus hohe Niveau weiter und mischen dabei harte, progressive und poppig-ruhige Elemente, doch “zieht” es sich auf Seite zwei gefühlt ein wenig.

Über zwei Scheiben wirkt das Konzept dann etwas aufgebläht und reißt nicht mehr so ganz mit. Trotzdem bleibt musikalisch alles auf demselben, guten Niveau und das Album ist ganz ohne Frage ein Muss für Progmetal-Fans.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 10, PR 11)

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