Lucid Dream – Otherworldly

(41:49, CD, Eigenveröffentlichung, 2016)
Die Italiener von Lucid Dream um Gitarrist Simone Terigi – nicht zu verwechseln mit der fast gleichnamigen britischen Band The Lucid Dream – haben 2016 ihr aktuelles Album “Otherworldly” herausgebracht. Für die Aufnahmen versammelte die Stammbesetzung mit Terigi, Alessio Calandriello (Gesang) und Gianluca Eroico (Bass) einige Gastmusiker: Paolo Tixi am Schlagzeug, Martina White am Gesang, Andrea Cardinale und Sylvia Trabucco an den Violinen, und Sara Calabria an der Bratsche.

Optisch aufgemacht ist das alles sehr schön und bunt und passend zum Albumtitel. Auf dem Cover und im Booklet finden sich allerlei physikalische Formeln und auch ein Zitat von Albert Einstein: “It is impossible to achieve peace as long as every single action is taken with a possible future conflict in view.” Weise Worte eines klugen Mannes.

Kommen wir zur Musik: ‘Buried Treasure’ gibt als Einstieg die Marschrichtung für den Rest des Albums vor. Hardrock, getragen von den Gitarren und Alessio Calandriellos Gesang. Hier gibt es bereits verschiedene Brüche im Song, die mit Tempo- und Taktwechseln einhergehen, stilistisch aber die Hardrock-Schiene nicht verlassen. Das Schlagzeug wechselt generell oft in einen 7/8-Takt, der Klang der Drums hat aber an manchen Stellen etwas Unechtes. ‘The Ring Of Power’ klingt ähnlich und besticht vor allem durch den Refrain. ‘Everything Dies’, das mit knapp sieben Minuten längste Stück, beginnt ruhiger bevor das Tempo anzieht und ist taktmäßig eine ziemlich krumme Angelegenheit – insgesamt ein Highlight der Platte, allerdings nicht ohne den etwas faden Beigeschmack, dass das oben genannte Konzept hier fast ein wenig überstrapaziert wird. Aber nur fast.

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‘The Stonehunter’ fällt wieder recht kurz und knackig aus, die wirklichen Kracher kommen dann gegen Ende des Albums: ‘Broken Mirror’ und ‘The Theater Of Silence’. Ersteres ist eine treibende, kraftvolle Ballade, Letzteres ein Instrumental, das nochmal alle vorangegangenen Elemente aufgreift und bei dem auch die eingangs genannten Streicher zu hören sind. Das steht dem Song gut, auch deshalb gibt er einen gelungenen Schluss ab.

Insgesamt eine Platte voller klassischer Hardrock-Elemente, vermischt mit progressiven Einflüssen, die sich vor allem auf Takt- und Tempowechsel beziehen. Das Rezept funktioniert, könnte aber schnell etwas eintönig werden.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 10, PR 9)

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