Eye – Vision And Ageless Light

(46:20, CD, The Laser’s Edge/Just for Kicks, 2016)
Die Band Eye aus dem fernen Ohio veröffentlicht mit “Vision And Ageless Light” ihr drittes Studioalbum, das nach einer Reihe von Umbesetzungen in der Band entstanden ist.

In der Info zum Album fallen eine ganze Reihe bekannter Namen als Vergleich, Inspiration und Einfluss auf die Musik von Eye. Darunter sind Pink Floyd, Yes, ELP und Black Sabbath. Nicht zum ersten Mal sei an dieser Stelle erwähnt, dass solches Name Dropping häufig Erwartungen weckt, die nicht erfüllt werden – bei “Vision And Ageless Light” ist das nicht anders.

Der Instrumentaltitel ‘Book Of The Dead’ eröffnet das Album mit zähen und schweren Mellotron-Akkorden. Mit etwas gutem Willen kann man den Titel als Intro für das zweite Stück ‘Kill The Slavemaster’ durchgehen lassen, das zu Beginn etwas an frühe Uriah Heep erinnert. Just in dem Moment, als es mit einen treibenden Beat Fahrt aufnimmt, gerät der Mann am Bass ins Straucheln. Verzweifelt versucht er den Drums hinterher zu hecheln, leider nur mit mäßigen Erfolg. Unterlegt von einem einfachen Gitarren-Riff und spacigen Keyboards setzt der mehrstimmige Gesang ein. Jetzt lohnt sich selbst der weiteste Weg zur Skip-Taste.

Auch im dritten Stück bietet sich ein ähnliches Bild. Die Rhythmus-Fraktion ist sich weiterhin nicht grün und der Gesang bleibt speziell. Ein im Promo Sheet nicht genannter Name drängt sich als Inspiration auf – Hawkwind. Bei ‘Dweller Of The Twilight Void’ haben Schlagzeug und Bass Pause. Eine gute Nachricht. Akustische Gitarre und flirrende Synths bestimmen die Szenerie. Tastenfrau Lisa Bella Donna drückt diesem Stück ihren Stempel auf und kann dabei überzeugen. Auch gesanglich geht es aufwärts.

Mit ‘As Sure As Sure As The Sun’ folgt das Herzstück des Albums, mit einer Laufzeit von über 27 Minuten. Nach dem bislang Gehörten darf man auf alles gefasst sein. Nach sanftem akustischen Beginn und einigen psychedelischen Sound-Spielereien setzt die Band in schleppend getragenem Space Rock/Prog-Modus ein. Überraschenderweise klingt das jetzt erheblich professioneller und runder. Einflüsse von Bands wie Nektar, Uriah Heep und Hawkwind sind hörbar. Nach ca. zehn Minuten zieht das Tempo an und das Niveau nach unten. In allzu simpler Manier versucht man zu rocken und kommt erneut ins Stolpern. Das Schlussdrittel des Epos klingt dann wieder versöhnlicher und ähnlich der ersten zehn Minuten. Letztlich ist der Longtrack das hörenswerteste Stück des Albums, das Fans von Space Rock  der Siebziger à la Nektar und Hawkwind ansprechen könnte. Zwischenzeitlich klingt das Album jedoch unfreiwillig komisch und wenig professionell. Einzig Tastenfrau Lisa Bella Donna gibt sich keinerlei Blöße.

Um in der Masse der Veröffentlichungen auf diesem Terrain positiv aufzufallen, fehlt es bei Eye noch an einigen Ecken und Enden.
Bewertung: 6/10 Punkten (DH 6, KR 8, KS 10)

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