Cyril – Paralyzed

Cyril-Paralyzed-2016-FrontCover(59:37, CD, Progressive Promotion, 2016)
In bester Sommerlaune und dazu noch ein fantastischer Ausblick auf die schneebedeckten Berge Südtirols – wenn das mal nicht die besten Voraussetzungen dafür sind, sich enspannt auf eine musikalische Wandertour zu begeben. Wohlgemerkt: genüsslich wandern und nicht angestrengt irgendwelche fernen Gipfel erklimmen, zumal mit der aktuellen Veröffentlichung “Paralyzed” der deutschen Band Cyril ein melodisch und sehr relaxtes Werk gelungen ist. Jetzt noch ein kühler Drink dazu, dann darf die musikalische Entspannungskur mit sanften Hügeln und Tälern beginnen.

Gute drei Jahre hat es gebraucht, bis der Nachfolger von „Gone Through Years“ die Fans nun endlich beglückt. Marek Arnold, vielen bereits bekannt durch seine emsigen Aktivitäten bei Toxic Smile, Flaming Row und nicht zuletzt Seven Steps To The Green Door hat bislang noch immer durch gute bis sehr gute Werke überzeugt. Auch diesmal ist es ihm und seinen Gästen gelungen, ein melodisches Highlight zu präsentieren. Bereits das Erstlingswerk hatte gefallen, auf der vorliegenden CD lässt sich ein weiterer deutlicher Schritt nach vorne erkennen. So sind Ideenreichtum, Kreativität und kleinste musikalische Überraschungen bestens in die unterschiedlichen Songs eingearbeitet.

Was der eine vielleicht als Kitsch oder zu süß empfinden mag, dürfte für den anderen die ideale Voraussetzung für romantische Abende sein – das wird aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden. In Mareks anderen Projekten wie Toxic Smile oder Flaming Row darf es durchaus auch einmal ordentlich krachen, bei Cyril sind dagegen eher ruhige Töne angesagt. Was allerdings nicht mit langweilig oder gar fad zu verwechseln ist. Im Gegenteil, gerade die herrlichen Saxophon -, Klarinetten – und Oboen-Einsprengsel bringen eine besondere Note ins Spiel.

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Es fällt schwer einzelne Songs hervorzuheben, da alle ihren Charme aufweisen und trotz ihrer insgesamt ruhigeren Ausrichtung immer wieder neue und interessante Momente aufweisen. Die Songs gehen durchweg in die Tiefe, mal einschmeichelnd, mal dramatisch dann auch wieder etwas opulenter. Dabei gefallen die ausgereiften Instrumentalparts, die Arrangements und letztendlich auch der Gesang. Durch die illustre Besetzung mit Larry Brödel (Gesang, Toxic Smile), Manuel Schmid (Gesang, Stern Combo Meissen), Denis Strassburg (Bass, Programmierung), Clemens Litschko (Drums & Percussion), Ralf Dietsch (Gitarren, Mandoline) und dem für die Texte zuständigen renommierten Songwriter Guy Manning bekommt das Album seine hohe Qualität. Als besonderes Schmankerl fühlte sich kein Geringerer als der allseits bekannte Eroc (u.a. Grobschnitt) berufen, dem Album den letzten tontechnischen Schliff zu verpassen, sodass auch in dieser Hinsicht keinerlei Zweifel am Qualitätsstandard aufkommen können.

Das persönliche Fazit lautet daher: Freunde des etwas eingängigeren, aber dennoch anspruchsvollen Progressive Rocks werden hier ihre helle Freude haben. Anspieltipps sind der Opener ‘Scarlet Walking’ und das 18-Minuten-Epos „Secret Place Pt.1“.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 11, HR 12)

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