Haken – Affinity

Haken - Affinity(61:27 CD, InsideOut Music / Universal, 2016)
Bereits mit dem 2013er-Vorgänger „The Mountain” setzten Haken ein großes Ausrufezeichen, die CD/Vinyl-EP „Restoration“ war mehr als Aufbereitung ihrer Historie zu sehen. Nun kehrt die britische Band mit einem Paukenschlag zurück: „Afffinity“ bietet großes, hymnisches und  pompöses Prog-Kino vom Feinsten. Auch wenn die Band für das Album als Inspirationsquelle überraschenderweise die 80er anführte, wie z.B. „90125“ von Yes, „IV“ von Toto oder King Crimsons „Three Of A Perfect Pair“, so ist das Resultat doch etwas ganz Eigenes, das gar nicht unbedingt auf die angeführten Wurzeln schließen lässt. Klar gibt es ein paar Anleihen mit klebrigen Fanfaren-Keyboards, griffigen Melodiebögen und ein paar 80s-Sounds, doch werden diese geschickt mit sehr viel Originalität und aktuellen Strömungen versetzt, sodass „Affinity“ im Hier und Jetzt zu Hause ist und keinen Abklatsch der Vergangenheit darstellt.

Haken gelingt so etwas wie „The Best Of All Worlds“, denn weder auf verschachtelte, abgehackte Riffs muss man verzichten, noch werden die Komplexität und das Extreme komplett zurückgefahren – die griffige Mischung macht’s. Auch dass man die Band nicht offensichtlich in eine der beliebten Schubladen stecken kann, spricht für die Qualität der Briten. Denn hier ist vieles vertreten, von Prog Metal bis Djent, von Retro-Prog bis AOR. Daraus kreieren Haken ihren eigenen, sehr feinen, faszinierenden Hybrid-Prog, der den Hörer nicht als permanentes Volldampf-Spektakel überfährt. Neben den satten Melodien sorgen atmosphärische Passagen für die nötige Ausgewogenheit und über Allem schwebt der euphorische, eindringliche Gesang von Ross Jennings.

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Als Paradebeispiel der unterschiedlichsten Einflüsse beeindruckt vor allem das über 15-minütige „The Architect“, das als komplexer Progressive Metal startet, mit harmonischen elektronischen Fragmenten fortgeführt wird und in King-Crimson-inspirierte Gitarrenläufe und entsprechende Atmosphäre übergeht, bevor zum guten Schluss nochmals Härte und Komplexität gewaltig hochgefahren werden, um mit Sinfonik-Bombast zu enden. Trotzdem, und das ist der große Pluspunkt bei Haken, klingen all diese inhaltlichen Wechsel logisch und nicht konstruiert, wird man als Hörer von der Musik vereinnahmt und mitgenommen.

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Kurz und bündig: „Affinity“ gehört definitiv zu den bisherigen Highlights dieses Jahres.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 11, KS 12)

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Abbildungen: Haken / InsideOut Music