Black Rainbows – Stellar Prophecy

HPS037_BlackRainbows-StellarProphecy(44:07, CD, Heavy Psych Sounds, 2016)
Black Rainbows haben bereits im April ihr fünftes Album, “Stellar Prophecy”, herausgebracht. Die Italiener um Mastermind Gabriele Fiori zeigen ein weiteres Mal, dass der Begriff “fuzzy trio” für sie mehr als treffend ist.

Der Opener ‘Electrify’ beginnt mit einer Bassdrum, die in ein verzerrtes Fuzz-Riff führt. Der Song ist treibend und lebt von sphärischem, rauem Gesang, schön auch der Einsatz der Cowbell! ‘Woman’ kommt bluesig daher und man bewegt sich automatisch mit. Richtiges Seventies-Rock-Feeling kommt hier auf. Gabriele Fiori besingt die Frau in allen Einzelheiten, mit schönem Einsatz mehrstimmigen Gesangs im Refrain. Danach setzt die Orgel ein, die das Lied zu einem absoluten Anspieltipp macht. Sämtliche Synthesizer, Tape Echoes, Hammond Orgeln und Rhodes Pianos spielt Fiori, der dieses genretypisch klingende Album auch produziert hat. Dass er auch die Gitarre beherrscht, hören wir nach dem zweiten Refrain, denn hier folgt ein großes Solo. Das Ende ist ebenfalls gelungen, sehr groovig wird hier ausgefaded. Dario Ioccas Bass läutet ganz entspannt ‘Golden Widow’ ein, bevor die Gitarre mit verschiedenen Effekten ihre ganz eigene Atmosphäre dazu beiträgt und man sich ins Weltall katapultiert fühlt. Die Drums setzen ein und eine Steigerung über verschiedene eingeworfene Sprechstimmen führt uns in den Hauptteil des Songs. Es bleibt abgespaced, wie ein Raumschiff treibt die Band durch Raum und Zeit. Die Orgel und die Soundeffekte tragen ihren Teil dazu bei, das Gitarrensolo schießt das Schiff dann in komplett andere Sphären. Nach weiteren Gesangparts wird es wieder etwas ruhiger, aber nicht weniger atmosphärisch. Und dann geht es nochmal ab: Space-Rock vom Feinsten!

Nach diesem Monster geht es drei Songs lang straighter und rockiger weiter, zum Abgehen und Atemholen zwischen den beiden “Suiten” des Albums. Vor allem ‘It’s Time To Die’ ist wieder Fuzz ohne Ende! Es folgt der letzte Track des Albums: ‘The Travel’ ist nach ‘Golden Widow’ die nächste Großtat, die nächste Suite des Albums, und wieder ein Glanzstück. Es beginnt ähnlich spacig wie ‘Golden Widow’ und die Toms von Drummer Alberto Croce erzeugen genau die richtige Stimmung. Hypnotische Gitarren- und Basslinien, ein ebensolcher Gesang und eingeworfene, verzerrte Satzfetzen lassen das Raumschiff genau da wieder abheben, wo es nach ‘The Widow’ gelandet war. Dann wird es durch ein spannendes Riff interessant. Wir steuern auf unserer Reise voraus in fremde Welten, die es zu entdecken gilt. Aber halt, nicht zu schnell. Wir haben ja Zeit und kehren deshalb zum Eingangsriff zurück. Allerdings nicht für allzu lange. Funksprüche und aufreibende Stimmung treiben uns an. Und dann geht es ab! Die Drums werden wild, die Gitarre und der Bass aggressiv. Worauf steuern wir zu? Auf ein Chaos! Dies hält jedoch nicht lange an – wir beruhigen uns wieder. Und dann: Epik. Musikalische Akzente. Der letzte Abschnitt ist holprig. Ist das die Landung in der fremden Welt? Vielleicht. Oder sind wir wieder am Ausgangspunkt angekommen? Wie auch immer man dies sehen – oder hören – möchte, die Kapitäne von Black Rainbows haben unser Space Shuttle nach einer aufregenden Reise sicher gelandet. Wir brauchen unsere Finger nicht mehr um die Armlehnen zu klammern und können uns abschnallen. Danke für diesen musikalischen Trip!

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Das labeltypische Artwork von Solomacello wirkt ein wenig wie das Cover eines Fantasy-Romans. In schwarzen und grünen Farbtönen gehalten, thront ein Magier zwischen den Planeten, die Hand über einen erleuchteten Totenkopf ausgestreckt, den Zauber über diesen bereits gesprochen, links und rechts von ihm zwei Schlangen. Der in den Songs angedeutete Trip durch den Weltraum wird hier bildlich untermalt.

Zusammenfassend kann man Fioris eigenen Worten zu dem Album nur vollkommen zustimmen: “It’s spacy, psyche and blistering, it’s 100 % Black Rainbows!”.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 10, PR 12)

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