Ozric Tentacles – Technicians Of The Sacred

Ozric Tentacles - Technicians Of The Sacred(45:18 + 43:51, 2 CD, 2 LP, Madfish Music, 2015)
Nachdem Ozric Tentacles Mastermind Ed Wynne seine langlebige, farbenfrohe Space Rock-/Psychedelic-Formation vor einigen Jahren mehr oder weniger zu einem fast reinen Familienunternehmen umfunktionierte – mit ihm an Gitarre, Synthesizer und als Produzent, Brandi Wynne am Bass und Silas Wynne an den Keyboards – folgt vier Jahre nach dem letzten Album “Paper Monkeys” ein weiterer Familien-Trip, bei dem einzig Schlagzeuger Balász Szende für andere verwandtschaftliche Verhältnisse sorgt. Die Rückkehr der Freak-Combo wird gleich mit einem Mammutwerk in doppelter Ausführung begangen, eher ein Novum in der langen Bandhistorie, denn bis auf den Klassiker “Erpland” (1990) und abgesehen von Livealben und Kompilationen ist “Technicians Of The Sand” (das mittlerweile 21(!) Studioalbum) erst der zweite zweifache Longplayer.

Stilistisch ist die Musik einmal mehr zweifelsfrei als ein typisches Ozrics-Album zu identifizieren: Gitarre und Keyboards mäandern durch weite Sphären, während die Rhythmusmaschinerie meist schwungvoll und treibend vor sich hin tickert. Man entführt den Hörer in eine rein instrumentale Klangwelt zwischen blubberndem Space und Psychedelic Rock, reichert das Ganze immer wieder gekonnt mit atmosphärischen Ambient- und World Music-Elementen an, wobei gerade die synthetischen Sounds einen immer größer werdenden Raum einnehmen. Das wirkt einmal mehr in gewisser Weise bekannt und vertraut, hat aber immer noch seinen ganz eigenen unverwechselbaren Charme.

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Leider ist dieses Album dann aber auch in seinem eigenen feinen Mikrokosmos gefangen, vor allem seit die Band mehr oder weniger zu einem Soloprojekt von Ed Wynne umfunktioniert wurde und der kreative Input der ehemaligen Mitglieder wie z.B. Seaweed oder Zia Geelani offensichtlich zu fehlen scheint. Auf 90 Minuten sind gewisse Längen und Wiederholungen einfach nicht von der Hand zu weisen.

Auf den Punkt gebracht: Einmal mehr ein ordentliches bis gutes Ozric-Album, mit einem leichten elektronischen Anstrich, dem jedoch der letzte Kick der Vergangenheit fehlt.
Bewertung: 10/15 Punkte (KR 9, KS 10)

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Abbildungen: Ozric Tentacles