Glass Hammer – The Breaking Of The World

Glass Hammer - The breaking of the world(64:24, CD, Sound Resources/Just For Kicks, 2015)
Glass Hammer gehören seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den beständigen und jede Menge Output liefernden Bands der amerikanischen Progszene. “The Breaking Of The World” ist das mittlerweile 17. Album der Formation um die beiden Masterminds Steve Babb und Fred Schendel. Wieder einmal gab es kleinere Veränderungen im Line-Up, denn ex-Sänger Jon Davison ist derzeit komplett bei Yes eingespannt. Ob dies angesichts deren letzten Peinlichkeiten “Heaven & Earth“ und dem lahmen Livealbum “Like It Is – Yes At The Bristol Hippodrome” eine gute Wahl war, scheint mehr als fraglich, denn der Prog-Dinosaurier entwickelte sich mittlerweile zu einer platten Kopie seiner eigenen Historie. Doch genug vom Thema abgeschweift, denn schließlich geht es hier um Glass Hammer.

“The Breaking Of The World” führt die Rückbesinnung auf die eigenen Stärken der Band aus den Südstaaten im Stil des Vorgängers “Ode To Echo” (2014) fort. Das heißt: keine großen Experimente mehr mit anderen Genres, sondern einfach “nur” edel gemachter RetroProg, der sich zwar deutlich auf die 70er bezieht, dennoch eine sinfonische, weichere Färbung mit ganz eigener Note erfährt. Trotzdem bleibt es einerseits unverkrampft und locker, andererseits sorgen inhaltliche Bocksprünge und in ganz feinen Dosen eingestreute JazzRock-Elemente, wie z. B. auf ‘A Bird When It Sneezes’ für das nötige Maß an Auflockerung. Nur Mut, ruhig mehr davon!

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Waren es in den letzten Jahren der deutlich vernehmbare Yes-Einfluss, so verkörpert “The Breaking Of The World” wieder mehr Originalität und Eigenständigkeit, auch wenn beim Beginn von “Third Floor” deutliche Erinnerungen an Genesis’ “Watcher Of The Skies” aufkommen. Mit Gastmusiker Steve Unruh an Flöte und Violine wird zudem der Sound der Band geschickt erweitert und da man mit Susie Bogdanowicz und Salem Hill-Frontmann Carl Groves über zwei fähige Stimmen verfügt, entstehen hier abwechslungsreiche Spannungsmomente. Ebenfalls verlieren sich Glass Hammer nicht mehr in ausufernder Epik und ständiger Vollgasdarbietung, sondern unter den neun Tracks bringt es lediglich das 11-minütige ‘Third Floor’ auf eine Zeit jenseits der Elf-Minuten-Grenze, wie auch genügend Raum für intime, zurückgenommene Momente bleibt.

“The Breaking Of The World” kommt mit einem 16-seitigen Booklet und ansprechendem Artwork, für den audiophilen Sound sorgt das Mastering von Bob Katz. Oder wie es Steve Babb zusammenfassend beurteilt: “Wir haben alles zusammengepackt, was zum am besten klingenden Glass Hammer seit Jahren führte.” Mit anderen Worten: ein ansprechendes Glass Hammer Werk im allseits bekannten Terrain.
Bewertung: 11/15 Punkten (WE 10, JM 11, KS 11)

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Abbildungen: Glass Hammer / Sound Resources