Magma – Rïah Sahïltaahk

Magma - Riah Sahiltaahk(24:27, CD-EP, Seventh Records, 2014)
So richtig blickt man bei der aktuellen Veröffentlichungspolitik von Magma nicht durch, denn statt eines regulären Longplayers folgt knapp zwei Jahre nach dem rund 32-minütigen “Félicité Thösz” mit “Rïah Sahïltaahk” wiederum ein über 24-minütiges Minialbum. Doch anscheinend möchte man die einzelnen Werke nicht miteinander vermischen und da der Preis okay ist und auch der musikalische Inhalt stimmt, wollen auch wir nicht meckern. “Rïah Sahïltaahk” ist im Gegensatz zu “Félicité Thösz” die Neueinspielung eines Werks, das ursprünglich auf dem ’71er Album “1001° Centigrades” enthalten war. Wer die Magma-Besetzung zu jener Zeit kennt, weiß dass damals noch Bläser zur Besetzung gehörten und die musikalische Ausrichtung weitaus jazziger angelegt war. Anscheinend war jedoch Magma-Mastermind Christian Vander nie ganz mit dem auf Tonträger gebannten Arrangement glücklich, so dass die aktuelle Magma-Besetzung – eben ohne Bläser – das Stück neu einspielte. Klanglich wesentlich transparenter, aber von der Dynamik eine Spur gezähmter, ist “Rïah Sahïltaahk” nicht ganz so direkt und überschwänglich wie das Original. Das natürlich immer im Kontext des Magma-Mikrokosmos gesehen, denn für “Außenstehende” und Magma-Novizen ist diese Art verspielter Jazz-Rock bzw. kammermusikalische Rockmusik mit gekonnt verschachtelten Gesangsharmonien kein einfacher Stoff.

Das Stück verzichtet zwar auf monotone, sich langsam steigernde Spannungsbögen, auch ist die 2014er Interpretation immer noch rauer und weniger hypnotisch als spätere Magma-Werke und gehört nicht zu den ganz großen Klassikern, trotzdem hat diese Fassung immer noch genügend Energie und schräge Parts, dass einem das Zeuhl-Herz aufgeht.
Bewertung: 11/15 Punkten

Surftipp:
Seventh Records

Abbildungen: Magma / Seventh Records