Autor: Maria Ortner

Musik ist eine Sprache, in der man nicht lügen kann. Hubert von Goisern

11.0
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(49:10, CD, Eigenproduktion, 2014) Freunden gepflegter hypnotischer Instrumentalmusik dürfte beim Anblick, pardon, beim Anhören des Debütalbums von Les Lekin das Herz gleich um einige Oktaven höher schlagen. Firmierten die Salzburger bis Mitte 2013 noch als Quartett mit Sänger und Keyboarder Wolfgang Ehm in Front of Stage, erfolgte nach der Trendwende und dem Abspecken auf ein klassisches Jam-Format eine Hinwendung zu reiner Instrumentalmusik. Magischer Psychedelic Doom in bester Reinform, der nicht nur live einen unglaublichen Sog entwickelt. Angelegt als “Konzeptalbum des kleinen Mannes, der sich nutzlos und überflüssig fühlt, dennoch nicht aufgibt und sich mühsam wieder freikämpft”, bauen die Song aufeinander…

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10.0
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(45:28, CD, Arcadia/Sony Music Austria, 2014) Mit Olympique ist die berühmte Mozartstadt Salzburg nach den Steaming Satellites um einen hitverdächtigen Exportartikel reicher. 2008 gegründet, haben die drei Alternative-Indiependent-Pop-Rocker Fabian Woschnagg, Leo C. Scheichenost und Nino Ebner gewissenhaft und gründlich an ihrer musikalischen Reife gearbeitet und präsentieren mit “Crystal Palace” nach zwei EPs und einigen Beiträgen zu diversen Compilations, ein reifes und absolut hörenswertes Debütalbum mit 13 durchwegs starken Songs. https://youtu.be/TdY0AWYdgMg Stimmlich ist Sänger Fabian in der Nähe von Steaming Satellites-Frontmann Max Borchardt und Mick Hucknall angesiedelt. Vielleicht nicht ganz so prägnant, aber sehr ausdrucksstark und intensiv im Hörerlebnis. Auch stilistisch…

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11.5
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(43:12, CD/Download, Zygmatron Music/Sonic Rendezvous, 2015) Ein ziemlich abgefahrenes Ding, das die Hildesheimer hier als Debütalbum abliefert, mit dem Charakter eines Konzeptalbums, der allerdings allein aus einem buchstäblichen “Wortspiel” herrührt: die einwortigen Songtitel ergeben den Satz “You Have To Die Soon Mother Fucker”. Stilistisch trifft man bei dem Instrumentaltrio auf  alle Spielarten quer durch die Gemüsebeete des Stonerrock, Psychedelic und Doomrock. Sie huldigen der Magie vergangener Großtaten von Hawkwind, Black Sabbath  und Kyuss ebenso wie der aktuellen stilistischen Prägung gegenwärtiger Szenegrößen à la Colour Haze, My Sleeping Karma, Monkey 3 oder Ufomammut. Dabei sind sie allerdings weit davon entfernt als…

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10.0
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(37:26, LP, Eigenproduktion, 2014) Da sind auf einmal vier junge Musiker aus München, Anfang zwanzig, die ihren Weg Lichtjahre entfernt von der allgemeingängigen Popkultur und Massenware gehen. Als reine Instrumentalband, verwurzelt in der Musik der Siebziger, in der Tradition altgedienter Kraut-Jazz-Prog-Größen wie Embryo oder Amon Düül. Live tun sie es nicht unter minimal 15 Minuten und auch ihre erste Konserve ist mit zweimal 18 Minuten und ein paar Zerquetschten nicht gerade Shortplay-verdächtig. Und das ist gut so. Während die A-Seite mit ‘Horia’ eher die psychedelische Krautrockschiene bedient, mit herrlich ausladenden Tastenpassagen und ebenso verträumt verschwurbelten wie lebhaften Improvisationspassagen, gleiten die…

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11.0
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(38:12, CD, Crusher/Cargo, 2015) Mit ihrem selbstbetitlten 2013er Debüt ließen die jungen Schweden von Vidunder sowohl Presse als auch Musikfans aufhorchen und erhielten durchwegs positive Rückmeldungen darauf. Diese dürften sich zum aktuellen Release “Oracles & Prophets” noch um ein Vielfaches steigern. Legte doch das Quartett, heute ansässig in der Heimatstadt der einstmaligen “Miss Schweden” Anita Ekberg, hier nochmal einen ganzen Zacken zu.  Ihnen mehr “Reife” attestieren zu wollen, klingt irgendwie ganz schön geschwollen. Trifft es aber wohl auch ganz gut. Sie sind gewachsen an ihrer eigenen Messlatte und den Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre. Und sie sind unüberhörbar zu einer…

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11.0
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(37:23, CD; Fischer-Z Music, 2015) Mit John Watts ist es ein bisschen wie mit Derek William Dick (Fish): Die Stimme ist zwar nicht mehr ganz so markant und eigenwillig wie in den Achtzigern, aber sie sind sich beide immer treu  geblieben. Fischer-Z war zwar immer schon eine Trend-Marke, eine feste Größe im noch nicht ganz so kurzlebigen Musicbiz der Endsiebziger, als Tonträger noch einen echten Wert hatten und nicht im trüben Download-Sumpf versanken. Mit nur drei Alben erspielten sich John Watts & Co. Kultstatus, und 1981 war mit “Red Skies Over Paradies” auch schon wieder Schluss mit lustig und Watts…

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Mystische Räucherbeschwörungen und grenzwertige Pulsfrequenzen Für die Rock Revelation Tour hatten die Verantwortlichen mit einem amtlichen Schweden-Rock-Triple und einer mystischen US-Band ein stattliches Vierer-Paket geschnürt, das auch das Backstage-Werk in München mehr als gut füllen sollte. Woran die fesche Frontlady der Blues Pills Elin Larsson zu einem nicht unwesentlichen Anteil hatte, lässt sie doch stets Hunderte Männerherzen höher schlagen und ihre Pulsfrequenz mächtig ansteigen. Für den Anstieg der Schweißfrequenz verantwortlich zeichnen die Truckfighters, während Jex Thoth den Mythos dunkler Welten zelebriert. Den Abend eröffnen die Schweden Three Seasons mit einem Mix aus Blues, Psychedelic und Folk und verbreiten mit ausladender Gitarrenarbeit…

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Die unbesiegte Seele des Sklaven zweier Herren … Einen äußerst abwechslungsreichen Abend sollte einmal mehr die Veranstaltungsreihe “Stonerhead Let Groove Your Brains Tonight” bescheren. Vier Bands aus St. Petersburg, Berlin, Genf und Salzburg gaben den Fans ordentlich eins auf die Mütze und in die Ohren – im positivsten Sinne. Erfahrung in anderen Bands haben sie alle vier bereits gesammelt, teils sogar gemeinsam (Philipp Carpentari und Marko Grgic unter anderem in der lokal vielbeachteten Band Nivalis, die derzeit leider auf Eis liegt). Mit ihrem jüngsten Projekt Instructor heizten sie mit Metalsongs wie “The Beast” gar unter Dreifachgesang gleich mal ordentlich ein.…

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10.7
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(49:32, CD, Elektrohasch/Sonic Rendezvous, 2015) Mathew Bethancourt, irgendwie ist der smarte Brite aus Leicester optisch so gar nicht der Stonerrocker, und dennoch aus dieser Szene unmöglich wegzudenken. Kennen ihn doch vor allem die Elektrohasch-Fans bereits bestens durch Bands wie Josiah und The Kings Of Frog Island. Doch auch Cherry Choke sind schon lange keine Unbekannte einer X-Gleichung mehr, ist doch “Raising The Waters” bereits ihr drittes Release. Back to the roots wollten sie diesmal und haben sich nach München in die heiligen Koglekschen Hallen begeben um eine analoge Aufnahme auf 2-Zoll-Band zu tätigen. Stefan Koglek und Mario Oberpucher haben hierfür nicht…

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