Mabel Greer’s Toyshop – New Way Of Life

Mabel_Greer_s_Toyshop-sleeve-lo-res-329KB(53:32, CD, RSK Entertainment, 2015)
Schon erstaunlich, nach wie vielen Jahren manche Bands wieder zusammenfinden. Diese Reunion hier ist eher unspektakulär, wenngleich große Namen dahinterstecken: Mabel Greer’s Toyshop wurden 1966 gegründet, zwei Jahre später zählten Chris Squire und Peter Banks zur Band, sodass berechtigterweise von einem Yes-Vorläufer die Rede sein darf. Auch Tony Kaye stieß damals hinzu – er gehört auch der aktuellen Besetzung an. Ebenso wie die Ur-Mitglieder Clive Bayley (Gesang, Gitarre) und Bob Hagger am Schlagzeug. Der langjährige Yes-Keyboarder Kaye beschränkt sich auf die Hammondorgel, weitere Tastenklänge eher dezenter Natur streut Billy Sherwood ein, der gerade erst als Ersatz für den kürzlich verstorbenen Chris Squire wieder zu Yes stieß – bei Mabel Greer’s Toyshop spielt er auch Bass. Vervollständigt wird das Quintett durch Bassist Hugo Barré.

Als wäre die Zeit stehengeblieben, präsentieren Mabel Greer’s Toyshop in den Endsechzigern entstandene Songs, die mit dem späteren Progressive Rock von Yes nichts zu tun haben. Besser gesagt: Wenig zu tun haben, denn abgesehen von den Namen beteiligter Musiker sind ein paar Spuren zu Yes dann doch nicht zu leugnen. So finden sich mit ‚Beyond And Before‘ und ‚Sweetness‘ zwei Stücke auf  “New Way Of Life”, die aus der Frühzeit der Band stammen und später auch den Weg auf das erste Yes-Album fanden. Der Song ‚Images Of You And Me‘ dürfte aus Progger-Sicht zu den Highlights auf dem Album zählen, denn hier schimmert tatsächlich auch ein bisschen was von Yes durch.

Mit Yes-Ansprüchen an dieses Album heranzugehen wäre sicherlich falsch, dann fiele es gnadenlos durch. Hier geht es weder um ausufernde Instrumentalorgien, noch um hoch komplexe Kompositionen. Das Ganze ist 60er-beeinflusst, in der Jetztzeit gespielt und ordentlich produziert – glücklicherweise ohne sherwoodsche Überproduktion. Allerdings kann man nicht unter den Tisch fallen lassen, dass der Gesang durchweg ausgesprochen blass bleibt, das schlägt sich auch in der Beurteilung nieder. Die instrumentalen, psychedelischen Parts sind allerdings gut – zum Beispiel beim siebenminütigen ‚Oceans‘. Und man entdeckt hier und da dann doch Schnipsel, die später in ähnlicher Form bei Yes zu hören waren. Fazit: Ob diese Art Musik Yes-Fans anspricht, bleibt zweifelhaft – aus nostalgischen Gründen mag das der Fall sein.

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Bewertung: 7/15 Punkten (JM 7, KR 7, KS 6)

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