Damian Wilson & Adam Wakeman – Weir Keeper’s Tale

Weir Keeper's Tale(37:29, CD, Eigenverlag/Just for Kicks, 2015)
Damian Wilson und Adam Wakeman sind Mitglieder der britischen Band Headspace, die gerade erst mit einem neuen Album an den Start gegangen ist. Fast zeitgleich, Anfang Januar, erschien ihr gemeinsames Werk “Weir Keeper’s Tale”. Eine etwas unglückliche Veröffentlichungsstrategie, möchte man meinen. Hört man aber beide Veröffentlichungen im Vergleich, merkt man schnell, dass sie außer Wilsons markanter Stimme nicht viel gemein haben.

Im Gegensatz zu der etwas härteren Gangart, die man mit Headspace vorlegt, ist “Weir Keeper’s Tale” ein ausgesprochen ruhiger und balladesker Songzyklus in reinster britischer Singer-Songwriter-Tradition. Getragen wird er im Wesentlichen von Wilsons Gesang und dessen akustischer Gitarre sowie Adam Wakemans Pianospiel. Folglich sucht man “Prog” hier vergeblich. Damians Stimme kommt in diesem Umfeld ausgesprochen gut zur Geltung, besonders weil sein Vortrag hier weit entspannter klingt als im Kontext seiner beiden Hauptarbeitgeber, Threshold und Headspace. Obwohl aus dem Booklet nicht eindeutig herauszulesen, scheint auch Wakeman Leadgesang beizusteuern. Mit warmer und leicht rauchiger Stimme singt er einen der schönsten Songs des Albums, ‘Catch You When You Fall’. Dessen Gitarrenthema erinnert entfernt an ‘Quartet’ vom 1989 erschienenen einzigen AWBH-Studioalbum. Die Pianoläufe erinnern nicht selten an die eines Marc Cohn, während das Gitarren-Picking in bester “Tea For The Tillerman”-Tradition steht. Bei ‘Murder In A Small Town’ fühlt man sich wohlig an Gordon Lightfoots ‘If You Could Read My Mind’ erinnert.

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Die angesprochenen Vergleiche deuten schon darauf hin, dass “Weir Keeper’s Tale” ziemlich aus der Zeit fällt. In seinem eigenen Kosmos ist das Scheibchen allerdings ausgesprochen schlüssig und rund. Die kompetente Produktion tut ihr Übriges, um dieses für heutige Verhältnisse mit knapp 38 Minuten Spielzeit recht kompakte Werk zu einem Hörgenuss zu machen. Im Vergleich zum stellenweise etwas vorhersehbaren Prog Metal von Headspace entdeckt man hier deutlich mehr Orginalität und unter dem Strich ein Album, das auf seine Art positiv überrascht.
Bewertung 10/15 Punkten (AI 11, DH 10, KR 10)

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